Lunz ist ein besonderer Ort: Mit seinen bunten Ruder- und Tretbooten und dem Seebad aus der Mitte des 20. Jahrhunderts vermittelt es einen charmanten Retro-Chic, der bei Urlaubs- und Ausflugsgästen gut ankommt. Es scheint ein wenig aus der Zeit gefallen, aber nur auf den ersten Blick, denn hier tut sich so einiges. Joachim Mayr, der hier aufgewachsen ist, ist einer der Menschen, die dafür sorgen, dass spannende Tourismusprojekte umgesetzt werden.
Der erfolgreiche Unternehmer hat seine Kindheit in der Tischlerei des Vaters verbracht, die für ihn Rückzugsort und Kreativitätsstätte waren und die er dann in jungen Jahren auch schon übernahm: „Mein Vater hat mir immer vertraut, das Richtige zu machen. Er hat mir schon sehr früh viel Verantwortung gegeben und freie Hand gelassen, aber dieser Vertrauensvorschuss war es auch, der mich angespornt und mir Sicherheit gegeben hat.“ Zeitlebens prägte ihn das gute Verhältnis zu seinem Vater und noch heute verbindet die beiden eine enge Freundschaft.
„Mich hat die Tischlerei genau so fasziniert, wie das Gastgeber sein in der Frühstückspension meiner Großmutter. Im Refugium vereine ich sozusagen diese Bereiche.“
„Den Wunsch unserer Kunden bis ins kleinste Detail umzusetzen, ist die tägliche Kür unseres Unternehmens.“
Sommerfrische neu gedacht
Das neueste Vorzeigeprojekt des eingespielten Teams, das Refugium in Lunz, hat im Frühjahr 2023 seine Pforten geöffnet. Ein altehrwürdiges Haus, mitten im Ortskern am Kirchenplatz von Lunz am See, das Joachim Mayr und Heinz Glatzl ganz sanft aus dem Dornröschenschlaf geholt und liebevoll zum Hotel umgebaut haben. „Die Geschichte des Hauses reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, wir wollen dieser nun ein weiteres Kapitel hinzufügen.“ Entstanden ist ein inspirierendes Hideaway für Gäste: 23 Zimmer mit exklusiver Ausstattung, ein Wellnessbereich mit Saunahaus und ein Outdoorpool. Viele guten Tipps von der Hotelrezeption für Ausflüge in die Umgebung. Und ein Restaurant mit Ausblick: auf Lunz und den Scheiblingstein, und somit auch gleich auf die Region, die man dann auch in der Speisekarte wiederfindet. Die Gastronomen Fanny und Christian Metzger, die vorher schon die Bundeshauptstadt bekocht haben, verwöhnen nun die Gäste des Refugium.
Ich war nie weg
Seine Heimat Lunz am See hat Joachim trotz seiner Karriere in der Großstadt nie aus den Augen verloren. Dort lebt er mit seiner Familie im Seehof – dem Haus seiner Kindheit – und für ihn der Inbegriff von Heimat. „Ich bin ein weltoffener Mensch, aber es war für mich nie Thema, meinen Lebensmittelpunkt zu verlagern. Trotz meiner Stadtwohnung in Wien bin ich viel lieber hier in Lunz. Ich arbeite gern im Garten, lege Staudenbeete an und freue mich darauf, wie sie sich im Lauf des Jahres verändern. Oder ich geh in den Wald Schwammerl suchen.“ Erholung freilich nennt er sowas nicht, es ist eher eine Phase der Inspiration – für neue Projekte und Ideen, die es hier in Lunz zuhauf gibt. „Seit vielen Jahren betreibe ich auch das Lunzer Seebad. Gemeinsam mit meiner Frau führe ich eine kleine, feine Frühstückspension, das Haus am See. Gleich gegenüber vom Refugium gibt es das Haus der Wildnis, das Besucherzentrum des UNESCO Weltnaturerbegebietes Dürrenstein-Lassingtal. Da haben wir das Besuchercafé Treffpunkt Wildnis.“ Viele dieser Projekte geben Lunz und Umgebung seit einigen Jahren starke neue Impulse.
Projekte, die Wellen schlagen
„Der Ort durchlebt gerade einen Generationenwechsel, kämpft wie viele kleine Player mit demografischen Schwierigkeiten. Viele Leitbetriebe finden keine Nachfolger. Die Einwohnerzahl sinkt, die Zweitwohnsitze steigen. Und dennoch lebt hier ein engagierter Kern an Menschen, Lebensmittelproduzent:innen und Handwerker:innen, die etwas bewirken möchten. Die Region hat enormes Potenzial. Es ist hier so viel Neues entstanden, wie das Besucherzentrum Haus der Wildnis mit dem nahegelegenen UNESCO Weltnaturerbe Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal, das Festival wellenklaenge mit seiner einmaligen Seebühne von Hans Kupelwieser. Oder der wissenschaftliche WasserCluster Lunz mit der biologischen Station. Der neue Ybbstalradweg, der von der Donau bis nach Lunz geht. Und natürlich der Lunzer See und die Bergwelt als einmalig schöne Kulisse. Wir leben in keinem verschlafenen Ort, es bewegt sich hier ganz schön was. Und da möchten wir auch unseren Teil dazu beitragen.“
Das Refugium Lunz
Mitten am Kirchenplatz in Lunz am See liegt das alte Haus Jarosch, das behutsam modernisiert und zu einem wunderschönen Hotel mit 23 Zimmern und Suiten ausgebaut wurde.